Schicksale
Jeet
Jeet ist einer von Vielen, den wir schon jahrelang betreuen. Die Eltern von Jeet sind
mit der großen Bitte an unseren Vertrauensmann Herrn Mathew George, herangetreten,
und haben um Hilfe gebeten. Immer noch werden solche Kinder wie Aussätzige behandelt.
Oftmals glauben auch die Eltern es herrscht ein Fluch über die Familie. Jeet bekam ein
riesiges Geschwür im Gesicht. Keiner wollte mit den Buben spielen. Die Blicke der Anderen waren kaum noch zu ertragen. Sehen und essen gingen nur mehr mit großer Mühe. Wir
haben den Buben bereits viermal operieren lassen. Leider kommt das Geschwür immer wieder.
Jeder Eingriff bedeutet für den Jungen, wochenlange, weite Entfernung von den Eltern. Hoffen wir, dass wir es schaffen, das Geschwür zu stoppen.
Schicksalsmenschen
Es ist uns gelungen für einige Menschen, wie Kiran, Asut, Deepka, Thumpa und Nicodim Beinprothesen zu kaufen. Jeder dieser Menschen hat ein schweres Schicksal hinter sich.
Sei es eine Krebserkrankung, eine Bombenexplosion, Krankheit oder Unfall, sie hätten niemals mehr die Chance gehabt ein "normales" Leben zu führen ohne Hilfe aus Südtriol.
Roy
Roy wurde ohne Arme geboren. Das ist für ein Kind in Indien und deren Eltern eine Schande. So ein Kind hat keine Chance. Die Eltern brachten das Kind in ein Heim, wo ich ihn 2005 das erste mal sah. Ich fragte gleich die zuständigen Betreuer was denn mit diesem Kind los sei.
Roy hatte im Gegensatz zu Borim keine Schmerzen, aber er wußte, daß er anders war als die anderen Kinder.
Rosina
Rosina erlitt eine höllische Verbrennung zu Hause als beim Lernen der Kerosinofen explodierte. Wie durch ein Wunder überlebt dieses Mädchen. Die Eltern versuchten sie mit Wurzeln und Kräutern zu behandeln. Als ich sie das erste Mal sah, versteckte sie ihre Hände hinter ihren Rücken. Sie schämte sich. Ich fragte sofort nach was mit ihr los sei. Dann zeigte sie mir ihre Verbrennungen. Ich war schockiert und traute meinen Augen nicht. Was muß dieses Mädchen ausgehalten haben.
Borim
Borim half seinem Vater bei der Ernte auf dem Land, dabei kam er mit einer Hand in eine Presse. Er wollte den Arm befreien und verlor somit auch noch den anderen Arm.
Anita
Als ich sie fand, war ich schockiert. Anita lag in einer armseligen Hütte auf ihrem Bett mit 40 Grad Wundfieber. Ihr wurden beide Beine abgetrennt, da sie von einem Zug überrollt wurde. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Augen blickten ins Leere ... Ins Krankenhaus brachte sie niemand, weil das nötige Geld fehlte. Anita hat keinen Ausweis, ist nicht registriert und gehört zur untersten Kaste, sie lebte in den Slums.Wie druch ein Wunder hat sie überlebt.